Vorschriften der Gemeinde zur Fassadenfarbe beachten
Sie haben sich schon immer eine andere Fassadenfarbe gewünscht und jetzt wo Sie einmal renovieren, können Sie Ihre Idee umsetzen. So einfach ist es nicht, wie sich in verschiedenen Gerichtsurteilen zeigt. Nicht jede Hausfarbe muss von der Kommune geduldet und akzeptiert werden. Bei sehr dunklen oder grellen Farben kann die Stadt ein Verbot erteilen und auf den Erhalt des Stadtbildes verweisen. Gleiches gilt auch für die Ziegelfarbe der Dächer. Noch engmaschiger ist der Anstrich bei denkmalgeschützten Fassaden geregelt. Hier kann nicht nur bei außergewöhnlichen und „unüblichen“ Fassadenfarben gestoppt werden, sondern auch eine ganz bestimmte Farbe – die Fassadenfarbe des Originalzustandes – verlangt werden. Um nachträglichen Ärger und die Aufforderung zum „Rückbau“ auszuschließen, sollten Sie sich vor dem geplanten Fassadenanstrich über die Verordnungen und Vorschriften in Ihrer Gemeinde informieren.
Tipps für die Farbauswahl ohne nachträglichen Ärger
Am besten sehen Sie sich einfach in Ihrer Straße um. Es ist im Regelfall üblich, dass Häuserzeilen und Einfamilienhäuser in einem Straßenzug ähnliche Fassaden aufweisen oder mindestens alle in helleren Pastelltönen gestrichen sind. Möchten Sie die Fassade in einem mediterranen Terracotta streichen, sollten Sie sich vorab bei der zuständigen Behörde erkundigen und bestenfalls eine schriftliche Bestätigung zur Erlaubnis einholen. Mündliche Vereinbarungen sind wirkungslos, wenn es letztendlich zum Streit kommt. Laut Baugesetzbuch müssen Eigentümer auf die Nachbarschaft und auf das Ortsbild Rücksicht nehmen, sodass Sie nicht jede Ihnen gefallende Farbe von außen an die Fassade bringen dürfen. Sie haben die Genehmigung in der Tasche und wissen, welche Farben erlaubt sind und in welche Richtung Ihre Farbauswahl gehen wird.
Die Fehleranalyse vor dem neuen Anstrich
Ihre Außenfassade ist einer täglich starken Beanspruchung ausgesetzt. Wind und Wetter, Schmutzpartikel in der Luft und Ablaufstellen von Fensterbrettern hinterlassen sichtbare Spuren. Das sind Schönheitsmängel, die keinen Einfluss auf die Bausubstanz nehmen und somit auch keiner Sanierung bedürfen. Anders verhält es sich, wenn der Putz Risse aufweist oder wenn Ihre Fassade großflächig von Algen oder Moosen bewachsen ist. In diesen Fällen sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen und die Mängel vor dem Anstrich beheben. Gleiches gilt auch bei abblätternder Farbe, da dieses Symptom meist ein Hinweis auf Wandfeuchte ist. Ist die Fassade fehlerfrei, nicht sanierungsbedürftig und „nur“ schmutzig, reicht in vielen Fällen auch eine professionelle Fassadenreinigung aus. Diese ist günstiger als ein neuer Anstrich und bringt die Fassade wieder zum Strahlen.
Das richtige Werkzeug und hochwertige Außenfarbe
Je nach Objekthöhe und Schwierigkeit ist ein Gerüst erforderlich. Hochwertige Malerwerkzeuge wie Rollen und Pinsel sorgen für eine gute Qualität Ihrer Arbeit und sind entscheidend, um Nasen oder Deckungsdivergenzen zu vermeiden. Auch bei der Außenfarbe sollte nicht der Preis, sondern die Qualität und Zusammensetzung im Vordergrund Ihrer Auswahl stehen. Bei Fassadenanstrichen kaufen Sie ausschließlich atmungsaktive und für den Außenbereich geeignete Farben. Ein weiterer Faktor für den Erwerb witterungsbeständiger und auf dem Untergrund haftender Farben ist die Beschaffenheit der Fassade. Stein und Putz erfordern eine andere Farbzusammensetzung als Holz. Auch bei optimal deckenden Farben sind zwei Anstriche nötig. Sie haben sich beim Werkzeug und bei der Farbe für Qualität entschieden. Nun brauchen Sie nur noch die richtige Technik, um Nasen und andere optische Einschränkungen des Ergebnisses zu vermeiden. Haben Sie bisher noch keine Erfahrung mit dem Fassadenanstrich, sollten Sie die ersten Arbeiten an einem weniger einsehbaren Bereich ausführen und das Ergebnis nach der Trocknungszeit prüfen. Tipp: Streichen Sie nass in nass, da sich anderenfalls Übergänge zeigen und nach der Trocknung zu unschönen Streifen führen.
Der beste Zeitpunkt für den Hausfassadenanstrich
Ein warmer Sommertag ist ideal für einen Fassadenanstrich. Das denken viele Heimwerker, doch genau dieser Fokus kann zum Problem werden. Bei zu enormer Hitze trocknet die Farbe schneller als gewünscht und der frische Putz auf den Reparaturstellen könnte bröckeln. Bei wasserbasierten Farben kann es zur Verbrennung mit sichtbarer Blasenbildung kommen. Aber auch ein Regentag oder spätherbstliche Kälte sind keine idealen Voraussetzungen zum Malern der Fassade. Ist es zu kühl und zu feucht, kann es zu kleinen Rissen im Anstrich kommen. Der beste Zeitpunkt sind bewölkte Tage mit Temperaturen zwischen 15°C und 25°C ohne Regen. Da Ihre Fassade mehrfach gestrichen werden muss, sollten Sie am besten eine regenfreie Woche mit den hier aufgeführten Temperaturen für die bevorstehenden Malerarbeiten einplanen.
Fazit - Ein Fassadenanstrich sollte gut geplant und professionell durchgeführt werden
Die Fassade hinterlässt den ersten Eindruck von Ihrem Haus. Umso wichtiger ist es, den Anstrich professionell und sorgfältig vorzunehmen. Nachdem Sie sich für eine Farbe entschieden und die Vorschriften der Gemeinde eingesehen haben, können Sie mit der Vorbereitung beginnen. Prüfen Sie den Zustand des Putzes, ehe Sie mit der Malerrolle ans Werk gehen. Abgeblätterte Farbe und loser Putz müssen entfernt und ersetzt werden. Tipp: Die auf dem Farbeimer angegebene Quadratmeterzahl trifft nur im Idealfall zu. Umso wichtiger ist es, dass Sie ausreichend Farbe kaufen und nicht am Ende des Farbeimers noch eine freie Stelle Fassade übrighaben. Der beste Zeitpunkt für eine Renovierung liegt im Frühjahr oder Frühherbst.
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