Nützliche Tipps zur Schimmelsanierung
Vor dem Anstrich: Schimmel entfernen und die behandelte Schadstelle trocknen lassen
Eine oberflächliche Behandlung, also das alleinige Überstreichen des Schimmels bringt keinen Erfolg. Auch die Verwendung klassischer Dispersionsfarben wird problematisch, da die Feuchtigkeit binnen kurzer Zeit durch die neue Farbschicht dringt und den Schimmel wieder sichtbar werden lässt. Lösen Sie die Tapete des betroffenen Bereichs ab und beseitigen die darunter befindlichen Schimmelflecken. Hierzu tragen Sie einen Mundschutz und achten darauf, dass Sie vorsichtig arbeiten und die Sporen nicht unnötig in der Raumluft verteilen. Mit einem speziellen Schimmelentferner reinigen Sie den Wandbereich sorgfältig und lassen die Schadstelle im Anschluss mindestens 48 Stunden austrocknen. Ein Ersatz des entfernten Tapetenstücks mit neuem Wandbelag aus Papier empfiehlt sich nicht. Um die Stelle unsichtbar zu machen, können Sie nach der Wandtrocknung zu Putz oder Gipsspachtel greifen und einen präzisen Übergang zur Umgebungstapete herstellen. Alternativ können Sie einen Maler beauftragen und die nicht ganz einfache Aufgabe von einem Profi vornehmen lassen.
Bei starkem Schimmelbefall Tapete vollständig entfernen
In vielen Fällen ist der Schimmel auf der Tapete nur der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein. Das ganze Ausmaß erschließt sich in dem Moment, in dem Sie das Tapetenstück entfernen und den darunter befindlichen Schimmel behandeln möchten. Bei großflächigem Befall sollten Sie gänzlich auf Tapete verzichten und den Wandbelag aus Papier entfernen. Nach diesem Arbeitsschritt reinigen Sie die gesamte Wand mit einem handelsüblichen Schimmelentferner und tragen einen Schimmelstop als Untergrund auf. Ehe der Farbanstrich folgt, lassen Sie die Wand vollständig trocknen. Wichtig ist nun, dass Sie der Ursache auf den Grund gehen und herausfinden, woher der Schimmel in Ihren Räumen kommt. Wenn es sich um ein Problem durch Kondenswasser oder eine zu hohe Luftfeuchtigkeit handelt, können Sie sich fortan durch eine Veränderung im Lüftungsverhalten vor Schimmel schützen. Kommt das Problem von außen, was sich primär im Befall der Außenwände zeigt, kann dieser Umstand auf ein größeres Problem mit der Bausubstanz hinweisen. Hier sollte ein Experte prüfen und Ihnen einen Tipp zur richtigen Behandlung des Kernproblems geben.
Spezialfarbe verwenden | Konventionelle Wandfarbe hilft nicht
Sie haben die sichtbaren Schimmelpilze entfernt und die Wand auf einen Anstrich vorbereitet. Nun geht es darum, eine spezielle Farbe zu wählen und nicht einfach zur gewohnten Wandfarbe zu greifen. Im Handel finden Sie Anti-Schimmel-Farben, deren Aufgabe darin besteht, die Atmungsfähigkeit der Wand zu begünstigen und so eine erneute Pilzentwicklung durch Feuchtigkeitsstaus zu verhindern. Synthetische Farben sollten Sie keinesfalls nutzen. Diese beeinflussen die Wandatmung und würden das Problem auf Dauer verstärken. Ebenso ungeeignet sind konventionelle Dispersionsfarben. Auch wenn der erste Effekt überzeugt, dringt der Schimmel bereits kurze Zeit nach dem Streichen wieder durch die Farbe und Sie stehen erneut vor dem identischen Problem. Die Verwendung spezieller Farben ist ebenso wichtig wie die Fachkenntnis, die beim Überstreichen von Schimmel für ein langfristiges Ergebnis sorgt. In diesem Punkt kommen wir zu einer anderen wichtigen Frage.
Eigenleistung oder Profi-Maler: Das sind die Fakten
Sie haben Ihre Wohnung oder Ihr Haus bisher immer selbst gestrichen. Dagegen spricht auch nichts, doch nun hat sich ein ernsthaftes Problem ergeben. Auch wenn Sie im Handel die entsprechende Farbe erhalten, sollte die Beseitigung von Schimmel besser von einem Profi durchgeführt werden. Mit geschultem Auge sieht der Maler, worin sich die Problematik begründen und wie Sie einen erneuten Schimmelbefall vermeiden könnten. Er entfernt alle Rückstände zuverlässig und geht in der Bekämpfung des gefährlichen Schimmels Schritt für Schritt vor. Wenn Sie sich der Angelegenheit selbst annehmen möchten, benötigen Sie die entsprechende Ausrüstung inklusive der nicht kostengünstigen Anti-Schimmel-Wandfarbe. Diese gibt es in der Grundfarbe Weiß, so dass Sie ohne eine Mischung mit Abtönpaste oder speziellem Pulver nicht viele Möglichkeiten in der Wandgestaltung haben. Auch in diesem Bereich ist ein Maler von Vorteil. Er weiß, welche Abtönfarben mit der Spezialfarbe harmonieren und einen korrekten und ebenmäßigen Anstrich ermöglichen. Weiter kennt er sich in der chemischen Zusammensetzung der Farbpartikel und der Grundfarbe aus. Zu guter Letzt wissen erfahrene Maler genau, worauf es bei der Bekämpfung von Schimmel ankommt und welche Schritte von der Entfernung bis zur neuen Wandfarbe durchzuführen sind.
Die richtige Vorbereitung ist erfolgsentscheidend
Der Schimmelfleck ist verschwindend klein und in Ihren Räumen riecht es nicht muffig. Lassen Sie sich von diesem Umstand nicht in die Irre führen. Selbst ein winziger Fleck ist ein Zeichen, dass Ihr Raum zu feucht ist oder dass sich ein Problem im Mauerwerk ankündigt. Ohne eine vollständige Beseitigung des Schimmels unter der Tapete oder anderweitigen Wandverkleidung haben Sie das Problem nicht behoben, sondern nur herausgeschoben. In perspektivischer Betrachtung führt eine falsche Schimmelbehandlung zu einer Verschlimmerung des Zustandes der Wand und kann dazu führen, dass ein Raum letztendlich unbewohnbar wird. Je nach fachlicher Kenntnis und Erfahrung können Sie Schimmel selbst entfernen und die Wand im Anschluss überstreichen, oder aber eine Firma mit allen Vorarbeiten und Malerarbeiten beauftragen. Bedenken Sie, dass Sie in der Bekämpfung von Schimmel einen Mundschutz tragen müssen. Atmen Sie die Sporen ein, können in Folge Lungenerkrankungen auftreten und Ihre Gesundheit dauerhaft beeinträchtigen. Schimmel ist gefährlich, wodurch er auch nicht einfach überstrichen werden darf. Nur die vollständige Entfernung und der anschließende Anstrich mit Spezialfarbe sind eine wirkungsvolle Maßnahme.
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